Moderne Menetekel sind furchtbar leise

Ach, die alten Zeiten! Da ging es noch richtig ab! Als Belsazar über die Stränge schlug, wurde ihm sein Untergang ordentlich mit Getöse angesagt. Buchstaben aus Feuer hat die göttliche Special Effects-Abteilung an die weiße Wand gezaubert und allen war klar: Jetzt geht`s richtig bergab!

Heute ist das anders. Auf ganz leisen Sohlen kommen die Nachrichten geschlichen, automatisch heruntergeladen oder nur einen Klick entfernt. Und sie sind nicht böse, nein, voller Zuversicht und Jubel, dass es dem Menschen immer besser gehen würde.

Gerade habe ich ein paar Artikel über die Gefahren der modernen Technik geschrieben, Über Transhumanismus, KI und Virtuelle Realität, da werde ich auch schon überhäuft mit Informationen, nach deren Kenntnisnahme ich eigentlich alles noch einmal schreiben möchte.

Die Exponentialkurve der Entwicklung wird steiler. Faszinierend, wie schnell das alles geht.

Wer hätte das gedacht?

Nun, einige Remote Viewer schon, jene, die sich mit der Timeline der Zukunft beschäftigt haben. Aber als wir solche Ergebnisse vor zehn Jahren anderen vortrugen, hat man milde gelächelt. Und nun?

Transhumanismus, künstliche Intelligenz, die Überflüssigmachung des Menschen ... Schmarrn! Nicht in hundert Jahren, wenn überhaupt!

Klick, macht die Maus leise und die Nachricht springt auf:

Das Human Brain Project bemüht sich um Unterstützung für die Bemühung, das gesamte menschliche Gehirn künstlich darzustellen.

http://www.deutschlandfunk.de/human-brain-project-umstrittene-grossprojekt-bemueht-sich.676.de.html?dram:article_id=359104

Och, denken Sie jetzt, das ist doch gaanz weit in der Zukunft! Vielleicht. Aber es sind ja auch die kleinen Schritte, die ich meine.

Für eine Vernetzung des Gehirns mit einem Computer müssen bestimmte Übergangsprobleme gelöst werden. Hier sind wir schon: Nervenzellen kommunizieren auf einen Chip

http://www.schattenblick.de/infopool/medizin/technik/m8fo0137.html

Der Übergang zwischen biologisch und mechanisch ist längst erreicht: Ein künstlich/natürlicher kleiner Rochen wurde bereits gebaut:

Biologische Bausteine plus Computertechnik – Bioroboterrochen

http://www.deutschlandfunk.de/gentechnik-roboter-mit-herz.676.de.html?dram:article_id=359562

In diesem Sinne ist die Frage, was ethisch ist und was nicht, beinahe nebensächlich. Es bleibt der Fakt, dass man Tiere fernsteuern kann:

http://www.deutschlandfunk.de/ferngesteuerte-insekten-moralisch-vertretbar-oder-ethisches.676.de.html?dram:article_id=359799

Betrifft uns nicht? Na gut, dann ein kleiner Szenenwechsel in die Arbeitswelt:

Bis 2020: Roboter ersetzen in Industrieländern fünf Millionen Jobs!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/roboter-kosten-industrielaender-fuenf-millionen-jobs-a-1072429.html

Und was künstliche Menschen angeht, da sind wir auch schon dran:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-140036965.html

Fehlt nur noch, dass Microsoft DANN zum Datenspeichern benutzt! Ups … schon passiert:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/200-Megabyte-Daten-in-DNA-gespeichert-3265209.html?wt_mc=rss.ho.beitrag.atom

Und dass ein Computer selbst im absolut komplexen G-Spiel nun schon gewinnen kann, sollte sehr nachdenklich machen: http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/alphago-sieg-wendepunkt-der-menschheitsgeschichte-a-1082001.html

Na, das ist doch gar nichts, oder? In der Tat. Jahrelang war man der Ansicht, dass ein Roboter nie, aber auch NIE! Ein IKEA-Möbel zusammenbauen kann. Das Laufen hatte man ja schon entschlüsselt, aber die kleinen Bolzen und Schrauben auf dem Fußboden nach dem Auspacken?

Oh – auch schon kalter Kaffee!

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Roboter-nimmt-erste-Huerden-beim-Zusammenbau-von-IKEA-Moebeln-2842297.html

Und weil zu allererst das Auge überzeugt werden muss, sind die Japaner fleißig dabei, das alles in eine ästhetisch gefällige, ja liebenswerte Form zu gießen: https://www.youtube.com/watch?v=Qd3QDTPgkOg

Dass man schon Weltfußballer Lionel Messi als Duplikat treffen kann, vermerkt man nur noch am Rande: https://www.youtube.com/watch?v=bRP1QMmfg-A

Denn hinter der Drohnenproblematik lauert schon eine ganz zivile Realität: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/attentat-von-dallas-duerfen-polizeiroboter-toeten-a-1102216.html Man muss ja nicht mehr Menschen in Gefahr bringen, wenn es gilt, Täter auszuschalten. Wohl wahr!

Aber wenigstens die Babies, die kriegen doch noch Menschen, oder? Ach nee, da sind wir auch schon am beginn einer Schönen, Neuen Welt:

http://www.wissenschaft.de/archiv/-/journal_content/56/12054/1678077/K%C3%BCnstliche-Geb%C3%A4rmutter/, als Film auf ARTE:

https://www.youtube.com/watch?v=bVh35pDmvp0

Vor zehn Jahren hielt ich das für eine schöne Idee, in meinen Romanen um die „Hüter der Wahrscheinlichkeit“ den Genpool der alten Marsianer wieder zum Leben zu erwecken. SciFi?

Quatsch. Als Science Fiction-Autor kann man einpacken.

Nun möchte ich meine Kolumne auch nicht endlos weiterführen, obwohl das kein großes Problem wäre. Deshalb nur noch eins, sozusagen als Ausblick:

http://www.sciencealert.com/the-same-robot-keeps-trying-to-escape-a-lab-in-russia-even-after-reprogramming

Dazu passen leider auch die Ereignisse auf der Timeline der Zukunft, die unter Remote Viewern inzwischen kursiert.

Dazu doch noch eins, quasi eine Replik auf alte Sessions vor ungefähr 15 Jahren:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/wolfgang-schaeuble-niemand-will-bargeld-abschaffen-a-1094360.html

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ DDR-Präsident Ulbricht im Sommer 1961.