No module Published on Offcanvas position

Session zu einem Wohnungseinbruch – Was tun mit den Ergebnissen?

Session zu einem Wohnungseinbruch – Was tun mit den Ergebnissen?

Im Herbst 2019 brach man in eine Mietswohnung im Erdgeschoss unseres Hauses ein. Wir leben eigentlich in einem kleinen, beschaulichen Städtchen, in dem die Welt auf den ersten Blick noch in Ordnung scheint. Zahlreiche Touristen kommen Jahr für Jahr, auch aus Fernost, um unsere mittelalterliche Innenstadt zu bewundern. Leider gibt es auch hier kriminelle Aktivitäten, meist von Banden organisiert und durchgeführt. Einbrüche, Enkel-Trick-Betrügereien und weitere Verbrechen gibt es hier, vermutlich wie überall. Nun denn, schließlich traf es die Mietswohnung im Erdgeschoss.

Am folgenden Tag hatten wir eine Notiz der hiesigen Polizei im Briefkasten mit der Bitte uns zu melden, falls wir etwas Verdächtiges gesehen hatten. Das hatten wir leider nicht, obwohl der Einbruch tagsüber stattgefunden hat. Aber: Ein Remote Viewer wäre kein Remote Viewer, wenn er so einem Fall nicht mittels Remote Viewing nachgehen würde!

Ich war Monitor, Antonia die (natürlich nichts von der Fragestellung ahnende) Viewerin. Schon in Stufe 1, direkt nach dem Zeichnen des Ideograms und vor der Einteilung der Linie in Abschnitte schrieb sie hin „AI: Irgendwie falsch“. Super, sie war on target, die Session würde erfolgreich verlaufen. Tat sie auch. Stufe 1 und 2 waren ansonsten unspektakulär, in Stufe 3 zeichnete sie einen ansteigenden Untergrund, es war kühl, unten Natur (wir wohnen etwas erhoben, man muss also tatsächlich einen kleinen Anstieg bewältigen, unten sind dann Gärten angrenzender Grundstücke), eine Art Maschine (wir konnten später nicht identifizieren, was das war, eventuell ein Fahrzeug), sowie mehrere Lebewesen, die sich den Weg nach oben bewegten. Als AI gab sie dann an, dass sie sich unbehaglich fühlte. Stufe 4 ergab, dass dort mehrere EIs vorhanden waren. Zum einen jene, die sich den Weg hoch bewegten (EI2). Antonia nannte sie die „Ausführenden“. Dann gab es unten aber noch EIs, die waren an der Vorbereitung beteiligt (EI1), sowie eine dritte Gruppe (EI3), die „nicht anwesend“ war und die Antonia „Konzeptentwickler“ nannte. Diese waren verantwortlich für den Vorgang. Unter IT notierte sie dann unter anderem „Befehl – Ausführung“. Die folgende AI kommentierte sie mit „missfällt mir irgendwie, weil ich das für unnötig halte“.

 

In der folgenden Stufe 6 quantifizierten wir die Einbrecher (sprich die Ausführenden) und erarbeiteten das Aussehen des Wichtigsten (P1) von ihnen. Die Beziehung zwischen P1 und den Konzeptentwicklern EI3 war geprägt dadurch, dass hier eine Kollaboration stattfand, P1 die Konzeptentwickler unterstützte und von der Kollaboration profitierte, während die Konzeptentwickler aber wenig von P1 hielten, ihn aber trotzdem benutzten. Antonia fiel auf, dass P1 eine Art Strohmann ist, die Konzeptentwickler das Sagen haben und P1 deren Anweisungen folgt.

Anschließend versuchten wir herauszufinden, für welche Möglichkeit des Einbruchs sie entschieden haben. Dazu schrieb ich vor der Session insgesamt vier Möglichkeiten auf:

  1. Durch die Wohnungstür
  2. Durch ein Fenster
  3. Über den Balkon
  4. Etwas anderes

Antonia schwankte zwischen „Über den Balkon“ und „etwas anderes“, entschied sich dann für „etwas anderes“ mit den Argumenten „weich“, „einfach“, „gut zu kontrollieren“, „mit wenig Widerstand zu rechnen“ „lässt sich leicht verbergen/vertuschen“. Ich wurde etwas stutzig. Außer die Wohnungstür, Fenster und Balkon konnte ich mir schwer vorstellen, wie sie hätten einbrechen sollen. Die Westseite des Hauses, an denen die Wohnungen ihre Balkone haben, ist von Bäumen umgeben und die Argumente, die sie lieferte, trafen sehr gut auf die Balkon-Variante zu. Hier wäre der perfekte und unbeobachtete Einbruch möglich gewesen. Da sie aber zwischen beiden Varianten hin und hergerissen und unschlüssig war, versuchte ich etwas anderes. Ich ließ sie sich selbst in die Mitte auf ein Blatt Papier zeichnen, und zwar jetzt gerade zum Zeitpunkt der Session. Mittels spontanen Bemaßens ließ ich sie die Richtung des Vorganges aus Stufe 3 einzeichnen, und anschließend eine Himmelsrichtung als Referenz. Der Pfeil des Vorgangs zeigte Richtung Westen, also Richtung Balkon. Das reichte mir vorerst. Die Zeit für die Session war rum. Während des Entgiftens ließ ich sie die wichtigsten emotionalen Eindrücke noch einmal aufschreiben, sodass sie sich von jedem einzelnen Eindruck durch Durchstreichen davon verabschieden konnte. Sie schrieb unter anderem auf „Heimtücke“, „Heimlichkeit“, „Gier“, „Glück gehabt“ und führte die Entgiftung durch.

Die Session war sehr interessant verlaufen. Als Fazit nahm ich drei Dinge mit: Das Aussehen eines der Täter, dass sie vermutlich durch den Balkon eingebrochen sind (auch wenn die Ergebnisse hier nicht ganz eindeutig waren), und dass es auf eine Bandenaktivität zurückgeht. Doch was tun mit den Ergebnissen? Zur Polizei gehen? Was konnte passieren? Man konnte uns auslachen. Man konnte uns aber auch verdächtigen, weil wir anscheinend Dinge wussten, die wir gar nicht wissen konnten, da wir ja nichts beobachtet hatten. Das hätte unschön werden können. Hätten wir gelogen und gesagt, wir hätten all das beobachtet (wobei unklar ist, wie wir die Hintermänner hätten beobachten sollen), hätte man uns gefragt, warum wir uns erst 4 Tage nach dem Einbruch meldeten. Auch hätten wir dann aufpassen müssen, dass wir uns nicht verzettelten. Auch keine gute Lösung.

Wie groß wäre also die Wahrscheinlichkeit gewesen, dass die Polizei uns glaubt? Oder zumindest gewillt ist, uns eine Chance zu geben (und hätte ihnen unsere Informationen überhaupt weitergeholfen)? Wir entschieden uns letztlich gegen eine Kontaktaufnahme mit der Polizei.

Ich glaube, dass der Vorfall insgesamt eine Situation darstellte, die jeder Remote Viewer irgendwann einmal erlebt: Was tun mit wichtigen Erkenntnissen (egal welcher Natur), wenn abzusehen ist, dass sie niemand glaubt, da Remote Viewing sowieso nur esoterischer Quatsch ist? So bereichernd Remote Viewing ist für das eigene Leben, aber wir müssen stets damit zurecht kommen, dass wir mit wichtigen Ergebnissen auf uns alleine gestellt sind.

 

TF

 

Timo Féret