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Alles endet mit Snowden

Edward Snowden für alles oder: Wie die lieben Geheimdienste den Weltuntergang verhindern.

Neue schlimme Meldungen geistern durch die informierte Netzwelt. Im September gibt es zwei bedeutende Ereignisse:

1. Die Welt geht unter, 2. der Dritte Weltkrieg bricht aus.

Und alles soll von dem derzeit bekanntesten Whistleblower Edward Snowden „revealed“ worden sein. Es hätte in geheimen Dokumenten der … (na, Sie wissen schon!) gestanden und, als hätte man es erwartet, REMOTE VIEWER hätten das herausgefunden. Und weil ja bekannterweise Remote Viewer immer Recht hätten, sonst hätte es ja auch das bekanntlich so überaus erfolgreiche Projekt Stargate nicht gegeben, müsse das auch so sein.
Als deutscher Remote Viewer macht man sich da so seine Gedanken. Was bedeutet diese Verlautbarung?
Als erstes denkt man: Hätte nicht ein Ereignis in diesem Umfang auch gereicht? Warum noch Weltkrieg, wenn die Welt sowieso untergeht? Umgekehrt natürlich gewinnt es eine gewisse Logik.
Schaut man sich jedoch an, WARUM die Welt untergehen soll, stößt man plötzlich auf die altbekannte Version von Ed Dames, Sonnenstürme würden die Erde verbrennen. Jedes Jahr seit 1997 kündigt der ehemalige amerikanische Remote Viewer an, dass dieses Ereignis nun diesmal bestimmt eintreten werde. Manchmal mehrfach im Jahr, jedenfalls seit 2011. Das sind nun 16 Jahre Untergangs-Dauerbeschuss. Manchmal wünscht man ihm, dass er nun doch endlich Recht haben möge, damit dieses ständige Orakeln aufhören möge.
Ab er nun haben diese Voraussagen enorm an Bedeutung gewonnen. Snowden habe es revealed! Und der habe ja schon so vieles Richtige ans Licht gebracht!
Nun, ich halte es durchaus für möglich, dass es Akten bei einem oder mehreren amerikanischen Geheimdiensten gibt, in denen solche Dinge vermerkt sind.

Wenn jemand so gut dokumentiert wie diese Organisationen, dann kann ihnen nicht entgangen sein, dass nur Ed Dames, retirierter Major und ehemaliger Bildauswerter des CIA, diese Aussagen gemacht hat. Ob und wie sie kommentiert sind, ist eine andere Frage. Und dass es das Projekt Stargate gegeben hat und es auch sehr erfolgreich war, steht ebenfalls außer Frage. Ich finde es jedoch unzulässig, diese beiden Fakten logisch miteinander zu verknüpfen:

 

Ed Dames sagt, die Welt ginge im September in Sunflares unter
Ed Dames war Mitarbeiter bei Stargate.
Stargate war erfolgreich.
Also geht im September die Welt unter.

Irgendwie hört es sich an wie jenes bekannte Logikphänomen der dreischwänzigen Katze:

Keine Katze hat zwei Schwänze.
Jede Katze hat einen Schwanz mehr als keine Katze.
Also hat jede Katze drei Schwänze.

Ed Dames war im Projekt Stargate AUSWERTER. Und auch da hat er sich geirrt, wie es dann auch in kleinen, gemeinen Geschichten an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Als man ihm intern einen Streich spielen wollte, weil allen anderen in der geheimen Einheit sein Interesse an UFOs und Prophezeiungen auf den Keks ging, gab man ihm als Target „Santa Claus“, den amerikanischen Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten. Man konnte den übereifrigen Dames gerade noch davon abhalten, panikerfüllt an höchste Stellen zu vermelden, dass ein „unbekanntes Flugobjekt mit biologischem Antrieb in den amerikanischen Luftraum eindringen“ würde.

Man sieht hier ganz einfach: Es kommt darauf an, was man viewt und wie man es interpretiert. GLAUBT der Ersteller eines Projektes an solche dubiosen Inhalte, bringt sie auch der Viewer. Was bleibt ihm anderes übrig? Wir hatten es inzwischen so häufig bei deutschen Projekten: Formulieren wir schon vorher das Ergebnis, beschreibt es auch der Viewer. Das ist völlig unabhängig von der Realität. Gefragt war ja nur die Beschreibung. Ob in Stufe 6 dann eine Überprüfung auf den Realitätsbezug hergestellt wurde, wird bei all diesen Katastrophenansagen nicht überliefert. Wir haben in diesem Rahmen dann schon sehr häufig den enthaltenen Nonsens aufgedeckt. Und so behaupten die bekannten deutschen Remote Viewer keines der genannten Ergebnisse von amerikanischen „Professionals“.
Wenn man so weit vorgedrungen ist mit seiner Analyse fragt man sich jedoch, ob diese Meldungen nicht doch einen tieferen Sinn haben.
Könnte es sein, dass Dames pleite ist und nun mit Gewalt und der Angst der Menschen Remote Viewing-Kurse verkaufen muss?
Oder ist es etwas anderes?

Schon früher, in den 90ern, haben wir in vielen Fällen sagen müssen: einmal Geheimdienst, immer Geheimdienst.
Könnte es sein, dass es eine neue Kampagne gibt, Remote Viewing lächerlich zu machen? Wenn man immer wieder lanciert, dass die erfolgreichen amerikanischen „Professionals“ solch einen Unsinn verzapfen, kann es nicht sein, dass dann zum Glück niemand mehr etwas glaubt? Das wäre doch sehr angenehm, dann könnte man RV wieder ungestört als geheime Einheit durchführen.
Allerdings muss man mit solchen Dingen vorsichtig sein. Zurzeit, also im August 2013, gibt es eine interessante Entwicklung. Nachdem nun so viele Dokumente darüber veröffentlicht wurden, welchen Umfang die Ausspähung und „Datensicherung“ der anglo-amerikanischen Geheimdienste angenommen hatte (und sie auch nicht umhin kamen, dies zuzugeben), musste man sich dringend rechtfertigen.

Als Erstes wurde behauptet, man habe durch das Abhören ganz viele Anschläge verhindert. Nun, wie auch die Gegner von RV immer sagen: behaupten kann man viel. Der Nachweis hierzu ist natürlich geheim.

Zweitens hat man schnell ein Ablenkungsmanöver gestartet: Warnung an alle Botschaften in islamischen Ländern! Anschläge größeren Ausmaßes werden erwartet! Alles wird geschlossen. Ergebnis: nicht passierte. Das kann sich natürlich jeder Geheimdienst als Erfolg in die Bücher schreiben.

Drittens: Am 18. August gibt es eine neue Nachricht. Wieder hat man Terrorführer abgehört! Auf deutsche Eisenbahnen sollen Islamisten größere Anschläge planen. Kann man das glauben? Kann man Top-Terroristen so einfach abhören wie Lieschen Müller auf Facebook? Aber, egal, wenn es nicht eintrifft, hat man dann nicht auch gewonnen?

Mein Rat: Die Liste der möglichen Anschlagsziele ist lang. Immer nur her damit!

Und wenn man dann vor den Alles verbrennenden Sonnenstürmen warnt, - und sie dann nicht eintreten – haben dann nicht die Geheimdienste und ihre Abhörmethoden uns wieder einmal gerettet? Kann das nicht das Ziel hinter den dubiosen neuen Ansagen sein?

Wow! Die Sonne hat mitbekommen, dass sie abgehört wurde und hat deshalb ihre terroristischen Vorhaben eingestellt! Liebe Geheimdienste, wir dummen, einfachen Bürger sind euch sooooo dankbar!

Und das Gleiche kann man nun auch mit dem dritten Weltkrieg durchspielen, den ja auch ALLE „Seher“ bis in die 1990er Jahre für die Zeit zwischen 1997 und 2000 ansiedelten, auch noch lange, nachdem der Warschauer Pakt eingepackt hatte. Den können die anglo-amerikanischen Geheimdienste auch gleich durch reine Ansage verhindern! Und wenn die anderen westlichen Dienste klug sind, hängen sie sich da mit rein!
Aber, die deutschen Remote Viewer, die das alles nicht auf dem Schirm hatten, sind natürlich unfähige Stümper. Und leider kann man ihnen nicht dankbar sein, weil sie eben nichts so unfassbar Schlimmes vorausgesehen haben, immer nur regionale Probleme!
Wie langweilig! Was soll denn das, denen kann man doch nicht mal glauben, auch wenn sie recht haben.
Schwierig wird es aber, wenn man es übertreibt. Wie in der Fabel von dem Hirtenjungen, der immer schrie: „Da kommt der Wolf!“ Auch wenn alles ruhig war. Als dann wirklich einmal der Wolf kam, haben alle ungläubig abgewinkt. Vielleicht muss man auch mal wieder nachhelfen, damit das nicht eintrifft?

Warten wir doch einfach mal wieder bis Oktober.

 

 

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